Dienstag, 24. Juni 2014

“We’ll have some Fun…



…in the Neighbourhood!” 

 
Broome ist schon ein eigenwilliges Städtchen mit eigenartigen Bewohnern. Zum Beispiel Brian, der eigentlich aus Neuseeland kommt, aber seit 40 Jahren in Australien lebt und im Moment namentlich auf dem Roebuck Bay Campingplatz wohnt weil ihm sein Häuschen ganz alleine auf den Aboriginal Lands im Norden doch ein bisschen zu langweilig geworden ist. Brian spielt Ukulele und taucht gerne mal aus dem Nichts auf wenn man abends am BBQ sitzt und fängt an zu singen und einem für die nächsten 7 Tage einen Ohrwurm ins Ohr zu setzen. Danach kommt er mit zwei Flaschen Wein wieder, versteht unser Trinkspiel nicht so richtig aber leiht sich trotzdem von einem von uns ein T-Shirt um mit in den Club zu kommen (er hat leider nur Tanktops – vorzüglich mit Prints wie „Free Pussy Riot“  - und so würden die Türsteher ihn ja niemals reinlassen). Brian ist übrigens 72 und am Ende trotzdem der einzige, der es irgendwie geschafft hat umsonst in den Club zu kommen. Verrückte Welt hier.

Der nächste Morgen beginnt eigentlich schon bevor ich ins Bett gehe (um 6) und geht eher unangenehm, weiter weil es a) ab 9:30 im Van viel zu heiß zum Schlafen ist und wir b) um 10:30 vom Campingplatzbesitzer mitgeteilt kriegen dass wir uns gefälligst zu verpissen haben und in 20 Minuten unsere Campsite geräumt haben müssen. Nett. Anscheinend waren wir zu laut (ich finde immer noch, dass hier auch den guten Brian eine Mitschuld trifft, aber der wird natürlich nicht rausgeschmissen, schließlich ist er alt und Campingplätze in Broome schlecht getarnte Altenheime). In Wirklichkeit haben wir nur Geburtstag gefeiert. Na gut, vielleicht bis halb 11 statt bis 10, aber offiziell hat uns auch niemand mitgeteilt wann Nachtruhe ist und sobald sich der erste bei uns beschwert hat sind wir auch gegangen. Ich schwöre.

Die Rückzahlung der schon bereits bezahlten nächsten Nacht war dann für die Dame an der Rezeption auch eher umständlicher und nerviger als für uns, aber selbst schuld. Wir machten uns nach ewigem Hin und Her im Büro dann einfach auf zum nächsten Campingplatz, in der Hoffnung dass der nette Campgroundhost vorher nicht alle vor uns gewarnt hat. Wär dem miesgelaunten Typen echt zuzutrauen. Und das hat er auch vermutlich. Aber wir sind so unglaublich charmant und sympathisch (oder eher der Besitzer des Cable Beach Campingplatzes ist so unglaublich charmant und sympathisch) dass wir trotzdem einen Platz bekommen haben. Und wir sind die nettesten Gäste überhaupt und es kennt uns zwar jeder, aber es hasst uns trotzdem keiner. So muss das doch sein. Und einen Pool gibt es hier auch und der ist sogar schön. Und die Waschmaschinen kosten nur 3 statt 4 Dollar. Und eine Campkitchen mit Kühlschrank gibt es auch und man muss nur 10 Minuten zum Cable Beach laufen. Und überhaupt ist hier alles viel schöner. Zum Glück sind wir rausgeschmissen worden. Heute Abend gehen wir noch Kamelreiten am Strand. Im Sonnenuntergang. Das Leben ist echt schön in Broome.


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