…in the
Neighbourhood!”
Broome ist schon ein eigenwilliges Städtchen mit
eigenartigen Bewohnern. Zum Beispiel Brian, der eigentlich aus Neuseeland kommt,
aber seit 40 Jahren in Australien lebt und im Moment namentlich auf dem Roebuck
Bay Campingplatz wohnt weil ihm sein Häuschen ganz alleine auf den Aboriginal
Lands im Norden doch ein bisschen zu langweilig geworden ist. Brian spielt
Ukulele und taucht gerne mal aus dem Nichts auf wenn man abends am BBQ sitzt
und fängt an zu singen und einem für die nächsten 7 Tage einen Ohrwurm ins Ohr
zu setzen. Danach kommt er mit zwei Flaschen Wein wieder, versteht unser
Trinkspiel nicht so richtig aber leiht sich trotzdem von einem von uns ein
T-Shirt um mit in den Club zu kommen (er hat leider nur Tanktops – vorzüglich
mit Prints wie „Free Pussy Riot“ - und
so würden die Türsteher ihn ja niemals reinlassen). Brian ist übrigens 72 und
am Ende trotzdem der einzige, der es irgendwie geschafft hat umsonst in den
Club zu kommen. Verrückte Welt hier.
Der nächste Morgen beginnt eigentlich schon bevor ich ins
Bett gehe (um 6) und geht eher unangenehm, weiter weil es a) ab 9:30 im Van
viel zu heiß zum Schlafen ist und wir b) um 10:30 vom Campingplatzbesitzer
mitgeteilt kriegen dass wir uns gefälligst zu verpissen haben und in 20 Minuten
unsere Campsite geräumt haben müssen. Nett. Anscheinend waren wir zu laut (ich
finde immer noch, dass hier auch den guten Brian eine Mitschuld trifft, aber
der wird natürlich nicht rausgeschmissen, schließlich ist er alt und
Campingplätze in Broome schlecht getarnte Altenheime). In Wirklichkeit haben
wir nur Geburtstag gefeiert. Na gut, vielleicht bis halb 11 statt bis 10, aber
offiziell hat uns auch niemand mitgeteilt wann Nachtruhe ist und sobald sich
der erste bei uns beschwert hat sind wir auch gegangen. Ich schwöre.
Die Rückzahlung der schon bereits bezahlten nächsten Nacht
war dann für die Dame an der Rezeption auch eher umständlicher und nerviger als
für uns, aber selbst schuld. Wir machten uns nach ewigem Hin und Her im Büro
dann einfach auf zum nächsten Campingplatz, in der Hoffnung dass der nette
Campgroundhost vorher nicht alle vor uns gewarnt hat. Wär dem miesgelaunten
Typen echt zuzutrauen. Und das hat er auch vermutlich. Aber wir sind so
unglaublich charmant und sympathisch (oder eher der Besitzer des Cable Beach
Campingplatzes ist so unglaublich charmant und sympathisch) dass wir trotzdem
einen Platz bekommen haben. Und wir sind die nettesten Gäste überhaupt und es
kennt uns zwar jeder, aber es hasst uns trotzdem keiner. So muss das doch sein.
Und einen Pool gibt es hier auch und der ist sogar schön. Und die
Waschmaschinen kosten nur 3 statt 4 Dollar. Und eine Campkitchen mit
Kühlschrank gibt es auch und man muss nur 10 Minuten zum Cable Beach laufen.
Und überhaupt ist hier alles viel schöner. Zum Glück sind wir rausgeschmissen
worden. Heute Abend gehen wir noch Kamelreiten am Strand. Im Sonnenuntergang.
Das Leben ist echt schön in Broome.
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