…vielen Dank, wie lieb von dir.
Na, wer hat die richtige Melodie zum Comic im Kopf? Richtig.
Das ist die Titelmusik von Tom und Jerry oder wahlweise auch von meinem Leben.
Erinnert ihr euch noch an meine Nacht auf der einsamen Restarea? Mit den
komischen Geräuschen? Ja, das war eine Maus. Habe ich jedenfalls eine Woche
später herausgefunden, beziehungsweise vermutet. Indizien: erneute komische
Geräusche und eine angefressene Packung Toastbrot. Na super. Aber immerhin
besser als irgendwas mit mehr als vier Beinen. Und einfacher zu fangen. Dachte
ich jedenfalls.
Der ganze Spaß fing am ersten Morgen nach dem Verlassen von
Adelaide an. Blöderweise kamen wir erst am übernächsten Tag in eine Stadt mit
einem etwas größeren Supermarkt und dort gab es dann leider keine Lebendfallen.
Blöd für die Maus und mein Öko-Hippieherz, aber nachdem das gute Ding sich auch
an meinem Rosinentoast vergriffen hatte waren die Fronten eh schon etwas
verhärtet.
Also stellte ich an diesem Abend frohen Mutes die Falle, mit
dem ultimativen Köder: einem leckeren Stück Homebrand Tasty Käse (mhm, lecker…).
Nachdem ich mir dabei ungefähr 4 mal den Finger eingeklemmt habe (diese
Mausefallen sind sehr fragil… Und tun schon ziemlich weh) war ich mir auch sehr
sicher, dass diese Nacht für die arme Maus wohl die letzte gewesen sein wird.
Mitleidig und mit schlechtem Gewissen (ich fieser Mäusekiller…) schlief ich
also ein…
…und fand am nächsten Morgen die Falle unversehrt vor. Ohne
Käse. Mist. 1:0 für die Maus also.
Dasselbe Spiel wiederholte sich dann abends noch einmal, diesmal mit lecker Brot als Köder und nur einmal Fingereinklemmen. Das konnte doch nur ein gutes Zeichen sein. Jaja. Am nächsten Morgen stand es 2:0 für die Maus und ich war doch etwas beeindruckt. Schlaues kleines Ding. Ich taufte sie auf den Namen Jerry und benutzte meine Nachdenkzeit während der Fahrt für die Konstruktion einer ausgeklügelten, improvisierten, selbstgebauten, unaustricksbaren Lebendfalle (das hatte sie sich mittlerweile ja auch echt verdient).
Dasselbe Spiel wiederholte sich dann abends noch einmal, diesmal mit lecker Brot als Köder und nur einmal Fingereinklemmen. Das konnte doch nur ein gutes Zeichen sein. Jaja. Am nächsten Morgen stand es 2:0 für die Maus und ich war doch etwas beeindruckt. Schlaues kleines Ding. Ich taufte sie auf den Namen Jerry und benutzte meine Nachdenkzeit während der Fahrt für die Konstruktion einer ausgeklügelten, improvisierten, selbstgebauten, unaustricksbaren Lebendfalle (das hatte sie sich mittlerweile ja auch echt verdient).
Die Konstruktion stellte sich dann auch als umsetzbar heraus
und ich fühlte mich wie Tim Tailor, der Heimwerkerkönig (an dieser Stelle ein
männliches Grunzen einfügen)…
…bis ich die Falle noch in derselben Nacht leergeräumt
vorfand – ohne Maus natürlich. Kacke. 3:0 für die Maus. Oh man. Das war ja
jetzt fast schon peinlich. Und unnötig. Und auch ziemlich belastend. Die
spontane abendliche Jagd (anscheinend wurde sie von Jonas beim Aufräumen der
Küchenutensilien gesehen) mit entschlossener Ausräumaktion des ganzen Vans
(diese Maus sollte endlich lernen, wer hier am oberen Ende der Nahrungskette
steht!) war dann natürlich auch erfolglos. Und die Falle aß sie natürlich auch
wieder leer ohne gefangen zu werden. War ja klar. 4:0 für die Maus.
Mittlerweile glaubte ich auch nicht mehr so wirklich an einen Sieg und
überlegte ernsthaft, ob ich nicht einfach ein bisschen Spritgeld von ihr
verlangen und sie zu meinem neuen Travelmate machen sollte. Aber nein, ich gab
nicht auf. In dem Kampf Mann gegen Maus (oder eher Frau gegen Maus) sollte sie
nicht siegen. Allein schon deswegen weil sie sich mittlerweile auch an meiner
Schokolade vergangen hatte und da hört der Spaß ja nun wirklich auf.
In Esperance kaufte ich also eine Lebendfalle in einem
Fachgeschäft (der Heimwerkerkönig in mir verlor dabei gleich mal seine dicken
Eier) und war mir sicher, dass ich an einem Tag mit so viel Glück (ihr erinnert
euch: Lucky Bay und Kängurus) auf jeden Fall erfolgreich sein würde. War ich
aber nicht. Dafür aber die gute Maus. Es stand mittlerweile 5:0 und ich war mit
den Nerven am Ende, glaubte aber, den Fehler gefunden zu haben (wir standen zu
schräg und die Falle konnte nicht richtig kippen) und versuchte mein Glück in
der Nacht darauf nochmal… Erfolglos. Argh. Dass konnte doch nicht wahr sein! Verzweifelt
und im Geiste den Tränen nahe konnte ich langsam verstehen, wie Tom sich immer
fühlen musste wenn er von Jerry ausgetrickst wurde. Armer Kater…
Doch am siebten Tage triumphierte die Menschheit über das
Tier! Ich fühlte mich wie Gott und das Triumphgefühl ließ den ganzen Tag nicht
nach (ich gewann abends sogar Asshole und war das erste mal seit unserem
Reisebeginn President!). Beim Freilassen stellte ich dann auch überrascht fest
dass meine Maus nicht nur die schlauste, sondern auch die schnellste Maus von
ganz Australien war. Jerry Speedy Gonzalez hatte wahrscheinlich eine Nacht in
Todesangst verbracht und schoss so schnell davon als sich endlich die
Möglichkeit bot, dass er auf den Bildern nur ein graubrauner Schatten ist (und
das im Sportmodus! Da hab ich mich kurz ganz untriumphal erschrocken). Er war wirklich ein würdiger Gegner muss ich sagen, aber
er hat meine Nerven doch ganz schön strapaziert und ich bin wirklich froh, dass
mein Van nun endlich mäusefrei ist und hoffentlich auch bleibt. (Wenn ich nochmal
so eine vollgekackte Falle saubermachen muss kotze ich nämlich. Mäusedreck
stinkt wie Hölle!)
So, ich hoffe ihr hattet euren Spaß bei dieser Geschichte.
Ich bin wahrscheinlich gerade irgendwo zwischen Perth und Darwin unterwegs,
ohne Empfang und fernab der Zivilisation, aber ich kümmere mich natürlich auch
dann um meine geneigte prokrastinierende Leserschaft und habe diesen Eintrag
ganz smart in Perth vorgepostet ;)
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