![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjhuypDl6jPk1rNyzIC4h_Ymnl30eD9jj4u9Bw8G8YarH9GngaXESAxGEpxXiuDh6oYnp1BUHkhr5Lw7l1GNGbp8ZcRxerXcvwfVqiLwpdsSCktOthzyP5avSt42OjF8OuRtXiLa4yRr2bF/s1600/DSC_0854.JPG) |
Skyline von Perth |
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Unsere Reisegruppe ist gewachsen. Ich habe nicht nur auf
Gumtree einen sehr sympathischen Travelmate gefunden (Emily aus Frankreich -
und ja Mama, ich übe jetzt ganz viel Vokabeln und lerne beim Fahren nebenbei
mal fließend Französisch, das ist ganz easy und ich kann ja noch total viel von
der Schule, ist ja erst 7 Jahre her und die 3 im Zeugnis sagt gar nichts über
meine eigentlichen Kenntnisse aus), nein anscheinend sind wir auch so cool
(oder Perth nach einem halben Jahr so langweilig) dass wir am Abend vor unserer
geplanten Abreise noch drei Engländer überreden überzeugen konnten dass
es eine ganz großartige Idee wäre, den abgeranzten Ford Falcon unseres
tschechischen Dormmates zu kaufen. 300 Dollar seien schließlich ein Spottpreis
(der Arme flog am nächsten Tag nach Hause und hätte das Auto ohne einen Käufer
sonst verschrotten müssen) und überhaupt gäbe es ja nichts Besseres als einen
Roadtrip mit uns.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgpkJAP316-spKOFfFsdduvhRUvFv2AuvQQcs07T7hABoZuLsK7iHt7u8oy3YqNR15Y5QpKeMgYQ4X-mqmBvBPNyMZNBak1yGbmIMQD4q-8FyOKNEqhk91p76zt1wwbEsiurrl3a3IoyE_p/s1600/P6160788.JPG)
Überraschenderweise (selbst für uns klang das ja ein
bisschen nach Schnapsidee) haben die drei die Karre dann am nächsten Tag dann
wirklich gekauft - inklusive Unterschriftenfälschung auf dem Übergabe-/Anmeldeschein
(einer der Jungs hat keinen Führerschein, der andere hat sein vorheriges Auto
ohne Nummernschilder aktiv (und inoffiziell) in einer Seitenstraße Perths
verschrottet – da blieb nur noch einer als offizieller Besitzer und der musste
leider den ganzen Tag arbeiten). Aber wir sind ja in Australien, da ist das
alles easy-going (und so schlecht sah die Unterschrift auch gar nicht aus, das
merkt bestimmt niemand).
Leider war der vorherige Besitzer ein bisschen eklig und hat
ein bisschen gemüffelt und anscheinend nie gelüftet (zumindest nie mit
wiederhochgeklappten Rücksitzen) was uns eine zwar spaßige aber geruchlich eher
unangenehme erste Fahrt zu Coles und Domino’s Pizza bescherte. Und einen nassen
Arsch. Gut dass ich genau am Vortag Laundry Day hatte. Hmpf. Nichtsdestotrotz
fuhr das Ding. Naja, zumindest am Anfang. Als die Jungs zwei Tage später
nachkommen wollten (wir waren schon früher aufgebrochen – Hostels ziehen einem
einfach zu viel Geld aus der Tasche und wer braucht schon mehr als ein Plumpsklo
auf einer Rest Area ?) blieb der gute Hesky schon drei Kilometer nach dem
Hostel liegen und verlangte nach einer neuen Radiator-Kappe. Hat er dann am
nächsten Tag auch gekriegt sodass die Jungs uns kurz vorm Kalbarri Nationalpark
noch einholten. Ich würde jetzt auch gerne beschreiben wie gut organisiert und
perfekt geeignet die drei fürs Campen sind und wie well equipped sie mit
Camping Ausrüstung sind, aber das wäre eine Lüge. Allerdings ist es auch schwer
den Entertainment-Faktor in Worte zu fassen als sie das erste Mal ihr Zelt
aufbauten (mit Gabeln als Heringen). Aber manche Dinge muss man eben einfach gesehen
(und den Cockney Slang gehört) haben. Insgesamt kann man aber sagen dass wir
sehr viel Spaß zusammen haben und sehr viel lachen (natürlich nie über
jemanden, sowas würden wir nie tun. Wir machen auch keine Witze mehr über
Emilys Penispastagschichte, schließlich war das nur Pasta in Form von Penissen
und wir sind schließlich keine 12 mehr und lachen über sowas. Wir posieren auch
nicht eindeutig zweideutig mit den
Pinnacles und malen uns auch nicht derlei kindische Dinge auf die dreckigen
Autoscheiben, nur dass das mal klargestellt ist.)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiQqtvxN41bJVyeX0GpepLYYPk5OUC8j3dWjW17ur3DTpQtWlO1qje-ePqOc-UJMXKB57Y5onzBouJgdEcP062EeKnj08V7RxE04RxrB7_G6wVp4Be6VRw9k71ZKwVBbrawSaFgVGpxkQKx/s1600/IMG_4085.JPG)
Apropos Dreck: hier ist alles dreckig. Nicht nur die Autos
von den Dirt Roads (deren Befahrung meinem Autoliebhaberherz wirklich schwer
zusetzt, arme Lola – aber sie hat sich bisher sehr gut geschlagen!), sondern
auch wir. Komplett, von oben bis unten. Füße, Hände, Gesicht – nichts davon
bleibt länger als 5 Sekunden sauber und ich glaube mittlerweile auch dass normale
Seife den Dreck gar nicht mehr abkriegt, jedenfalls ist das Handtuch nach dem
Abtrocknen (ja, manchmal gönnen wir uns auch ganz luxuriös kalte Duschen in
öffentlichen Toiletten) irgendwie auch braun. Hmh. Ein Rätsel. Aber man gewöhnt
sich an alles – ist bestimmt sogar gut für die Haut, quasi eine Wellness-Heilerde-Schlammpackung
für umsonst.
Die Straße zu Nature’s Window im Kalbarri Nationalpark war auch eher grenzwertig (und lang). Über 20
Kilometer Hubbel und Staub – one way! Und danach auch noch Wind am
Frühstücks-Picknicktisch, eine umgwehte Kaffeekanne und aus der Schüssel
gewehtes Müsli. Aber die Loop Trail Wanderung entschädigte uns für alles, auch
wenn sie gegen Ende ein bisschen anstrengend wurde (bei (gefühlten) 30 Grad
durch Sand laufen macht nicht so viel Spaß). But we did it! Zur Belohnung gabs
dann noch eine kalte (wirklich kalte) Stranddusche, Klippen und Wale (naja,
einen zumindest). Alles in allem also ein großartiger Tag.
Zwei Tage später wurde es dann noch ein bisschen
großartiger: Delfine! Die kommen in Monkey
Mia jeden morgen an den Strand, werden mit ein bisschen Fisch gefüttert und
lassen sich fotografieren. Da fällt einem dann auch nichts mehr ein außer breit
Grinsen und tausend Fotos schießen.
Dasselbe passiert auch wenn man das erste
mal in Coral Bay Schnorcheln geht, mit der Ausnahme dass man nicht Grinsen kann
weil man einen Schnorchel in der Fresse hat und auch das Fotografieren eher
schwierig ist. Es sei denn man heißt Emily und hat eine Unterwasserkamera. (Ich
such mir einfach immer die besten Reisepartner):
Die Unterwasserkamera war auch im Cape Range Nationalpark nützlich als wir am Turquoise Bay
Schnorcheln waren wo die Korallen sogar noch ein bisschen spektakulärer (weil
noch am Leben) und die Fische noch ein bisschen bunter waren:
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjizze82gDHgzu25zkX9V8qDvjZ78UU88T1Mlcz4JKUhY-nRcpeIQo3v3hiK3C_O-HYjwow4mTFe6VaNwq_r-HF0MHjkDWu7tlvUlny9YHEq4oIZoQ5sPci_8cHEc7bOZhfLvqYTDlRBSBl/s1600/P6110477.JPG) |
Coral Bay |
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![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg-0q2jc6s1K3NXqnQHV1ohUDKoyPkac7FkTPIcPgyAU5Kr37mJLy-M6GqFUeEJF1oNSF7DrgGPcicdy_EitUdesc5WLxOgR7JFxivRs4H5cic-vIfWIw-gKBVNb26kX6qQnwtW_zkim2oM/s1600/P6140760.JPG) |
Turquoise Bay |
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Aber der Nationalpark bei Exmouth hat nicht nur geile
Sandstrände mit Korallen, tausende Kängurus (die in der Dämmerung gerne mal
blöd auf der Straße rumstehen) sondern auch ziemlich beeindruckende Schluchten.
Wir durchwanderten die Mandu Mandu Gorge (und sahen sogar ein paar Black Tailed
Rock Wallabies) und die (tausend mal schönere) Yardie Gorge:
Und den
Sonnenuntergang haben wir auch gesehen, inklusive Vollmondaufgang – und das
sogar an einem Freitag dem 13. Und trotzdem sind wir von einem Werwolf (oder
Werdingo) Überfall verschont geblieben. Talk about Luck here.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhWFtpJcl8VelgZlGUZwtKTmjBYRTDTIPBvMtDAs7rgpXDH_sTDh_GPdYtjljN1hUseySrRONxi138ySQfjhI23-BquTTFakwvOLYO54PGYJ9AWBjpPEc5T4AkpoL9CDRoc9Y2_b04ZwqDA/s1600/DSC_0080.JPG)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8YQXMVdSpa0TGFcjkTM1oEL_tAoowhq4o4JkZn_WZZ9uVrXsR4vh4aBg9BQZHqUp6k0ons4kSY2Fss5vnwrMyWdvPoaxx7aWYw51ngsueMGWfJrSzXXrE1I7TVY3c6cZKa3mGBsFOcr4a/s1600/DSC_0091.JPG)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj1QgrljiXgFtS2CP5XXjA1hh_myggtS2572rhDYSaC1TIPKRy7WOC7Zj6rCJX1pOXEKtY11nkwpbRh9L8Db97r1d7IjfVOGF6GfybLkaIHBZmL6EIjDiTBlI-aP7QhXJFlUULX9XqbUwL7/s1600/DSC_0110.JPG)
Nicht so viel
Glück hatten wir allerdings mit der Dame auf dem Campingplatz auf dem wir einen
Tag vorher übernachtet hatten weil wir keinen Platz mehr im Nationalpark
bekommen hatten. Die hasste uns schon bevor sie mit uns geredet hatte, gab uns
den schlechtesten Platz auf dem ganzen Campground und wollte am nächsten Tag,
als wir nach dem Sonnenaufgang gucken bei ihr tankten, 10 Dollar (pro Person)
für eine Dusche von uns, obwohl wir sehr freundlich nachfragten und insgesamt
fast 200 Dollar für Sprit bei ihr ließen. Es sei schließlich schon sehr spät
(18 Uhr…), wir hätten den ganzen Tag nur gespielt und sollten lieber mal unser
Leben auf die Reihe kriegen. Um diese Zeit dusche man schließlich nicht (ähm,
wann denn dann – mitten am Tag?). Und überhaupt sei sie froh dass sie nicht
unsere Mutter wäre, die tue ihr nämlich wirklich leid. Ähm, hallo? Danach hätte
ich gerne wieder das Benzin aus meinem Tank gepumpt und ihr zurückgegeben. Wie
kann man denn so mit Menschen umgehen? Mal ganz abgesehen dass wir am Tag davor
die unkompliziertesten, nettesten Camper überhaupt waren und um Punkt 9:59 Uhr
die Camp Kitchen verlassen haben und ins Bett gegangen sind. Wir waren nicht
laut, wir haben die Nachtruhe eingehalten und nichts auch nur ansatzweise
kaputt oder dreckig gemacht. Sie hat mit uns mindestens 400 Dollar Umsatz
gemacht und generell basiert ihr Job auf Menschen die Urlaub machen, also „Play
all day“ haben. Blöde Kuh. Dann duschen wir halt nicht und sie verdient nichts,
kann uns auch egal sein – schließlich waren wir mittags Schnorcheln, das ist ja
auch ein bisschen wie duschen….
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiS8fW7zVpnodFBcEj2Fe3_bsMQgtR3TjGEJrRZsFSS64ocSMPnfE1PhIi1ImBLT1GaGdx4KK4DAcbQhnG3EttaA_M731BzYjxkyAQtTTtaszbaxPjL0sPqcJvTkr7nPyXipI1OIaZBqlYF/s1600/DSC_0158.JPG)