© Emily Maulion |
Puh, 2 Wochen seit Broome. Ist da viel passiert? Nein,
eigentlich nicht und irgendwie schon. Wir sind viel gefahren – durch die
Kimberleys, ohne 4WD leider, das heißt wir haben eigentlich nichts gesehn,
weder Tunnel Creek noch die Bungle Bungle Range, aber wir hatten trotzdem Spaß
und mein persönliches Highlight war ein riesiger Boab Tree, der beste
Kletterbaum der Welt. Ich glaube, es gibt wenig Schöneres als barfuß bei bestem
Wetter auf einem Boab Tree herumzulaufen:
© Emily Maulion |
© Emily Maulion |
Ansonsten kann ich noch den Public Pool in Kununurra
empfehlen: da kann man für 3,50 schwimmen, Wasserball spielen und vor allem
duschen! Supergut, die Duschen an der Tanke kosten nämlich 5 Dollar
(Backpackerprobleme…). Durch akute Trödelei haben wir dann erst im Dunkeln die
Grenze zum Northern Territory überquert. Mein Körper kämpft seitdem mit der
Zeitumstellung und ist ganz verwirrt dass es jetzt erst kurz vor 7 dunkel wird.
Aber ich kann nun stolz behaupten, in jedem australischen Bundesstaat gewesen
zu sein – yay!
© Emily Maulion |
Zwischendurch gab es auch eine kleine Fortsetzung des
deutsch-englischen Roadwars, mit Piratenflagge, Fluch der Karibik Soundtrack
und Wasserbomben:
© Emily Maulion |
Und in den Katherine Hot Springs hatten wir auch unseren
Spaß, ohne Krokodile, aber mit vielen Krokodilimitatoren und hinterlistigen
(Unter)wasserangriffen (Das erste Mal in meinem Leben dass ich mir gewünscht
habe, schwerer zu sein, damit mich bei Gegenangriffen nicht mehr fühlen muss
wie eine Ameise, die kläglich einen Elefanten attackiert).
© Emily Maulion |
© Emily Maulion |
© Emily Maulion |
In Katherine mussten wir uns dann leider vorläufig von den
Mitchells (den drei Engländern) verabschieden, da die aus Geldmangel nach
Darwin durchfahren mussten und nicht mehr die auf dem Weg liegenden
Nationalparks (Nitmiluk und Litchfield) anschauen konnten. Herzzerreißend, vor
allem weil die geplante Roadwar-Racheattacke damit ausfiel.
Den Nitmiluk Nationalpark habe ich sehr genossen, auch wenn
doch keine Kanutour durch die Schlucht drin war (aus Faulheit, zugegeben, aber
auch weil es teuer ist und wir nicht mehr so viel Zeit hatten da die beiden
Jungs für ein paar Tage später einen Flug nach Bali gebucht hatten). Wir
begnügten uns also damit, etwas unmotiviert auf ein Lookout hochzulaufen und
Fledermäuse zu fotografieren (die stinken übrigens echt bestialisch):
Kurz vor den Edith Falls wollten wir dann am Highway
übernachten und fanden auch einen tollen Spot auf unserer Wikicamps-App. Aber
irgendwie keine Straße, die dorthin führte. Nachdem wir zweimal die Brücke
überquert hatten ohne einen Weg zu sehen, versuchten wir also einen kleinen
Dirt-Road-Track vor der Brücke. Die Betonung liegt auf versuchen. Lola und ich
fuhren – ganzleitkuh- und explorermäßig – voraus und blieben natürlich stecken.
Döööört. Und kamen erstmal auch nicht mehr raus sondern gruben uns nur tiefer
in den Sand ein. War ja klar dass mir sowas passiert. Aber meine fleißigen
Helfer haben keine Kosten (Sorry Emily für deine zerstörten und verlorenen
Flossen) und Mühen gescheut um mir eine Straße zu bauen und mich mit vereinten
Kräften rauszuschieben. Halleluja, das ging nochmal gut – es gibt echt
schöneres als bei Sonnenuntergang in einem Offroadtrack mitten im Nirgendwo
steckenzubleiben… Den richtigen Weg zum Camp haben wir dann übrigens doch noch
gefunden. Nach der Brücke. Mit einer kleineren Brücke versteckt neben der
großen Brücke, die wieder zurück ans andere Ufer führte. Wer erwartet denn auch
sowas?
Den nächsten Tag verbrachten wir dann an den wunderschönen
Edith Falls, mit ein bisschen wandern, in der Sonne chillen und Karten spielen.
Sehr relaxed. Nach einer Übernachtung am Highway, auf der staubigsten Rest Area
der Welt, erreichten wir mit einem kurzen Zwischenstop in Adelaide River
(dessen Pub sehr an Crocodile Dundee erinnert) den Litchfield Nationalpark und
schlagen unser Camp bei den Florence Falls auf, zu denen wir auch gleich
hinunterpilgern und von den Touristenmassen erschlagen werden. Schön ist
anders. Und auch die Buley Rockholes waren viel zu überfüllt um sie richtig zu
genießen. Verdammte Schulferien.
Am nächsten Tag fahren wir dann ans andere Ende des Parks um
auf dem Rückweg zum Camp alle Sehenswürdigkeiten abzuklappern und finden am
Walkers Creek auch endlich den schönen Trampelpfad und den einsamen Rockpool,
den wir uns hier vorgestellt haben. Hurra. Auch die Cascades sind nicht ganz so
überlaufen wie die gestrigen Falls und wir nehmen ein weiteres abkühlendes Bad
und erfreuen uns danach an einem schönen, überhaupt nicht anstrengenden Loop
Trail bei sengender Hitze. Und an einem weiteren Loop Trail an den Wangi Falls,
die ebenfalls sehr überlaufen sind und deshalb nicht von uns mit einem Bad
beehrt werden. Völlig entspannt und gar nicht müde kommen wir am Abend
energiegeladen in unserem Camp an und bleiben noch ganz lange wach weil beim
Kartenspielen niemand fast einschläft und niemand Lust hat, sofort ins Bett zu
gehen und ins Koma zu fallen.
Mittlerweile sind wir in Darwin angekommen, haben die
Mitchells wiedergetroffen (und kurz darauf leider wieder verabschiedet), zwei
Nächte in einem Hostel mit Pool (und nackten Brüsten) geschlafen, das
Deutschland- Frankreich-Spiel in einem Irish Pub gesehen und fleißig Boost
Juice getrunken, die beiden Jungs für 9 Tage nach Bali verabschiedet,
sowohl ein Parkticket als auch einen USB Stick erfolgreich verloren und
wiedergefunden und sind jetzt zu dritt (also Emily, Luka und ich – Kevin ist in
einer tropischen Oase mit unfreundlicher Besitzerin abgestiegen, die ebenfalls
der Meinung ist dass er sein Leben nicht auf die Reihe kriegt, weil er mit 23
noch keine Kinder hat und stattdessen studiert und um die Welt reist) bei einem
sehr netten Couchsurfer abgestiegen und erfreuen uns an kostenlosem Highspeed
W-Lan, einem Flatscreen, auf dem man morgens um halb 6 die Halbfinalspiele
anschauen kann und leckerem Essen (Curry, Steaks, Risotto… und Freibier!) und
können uns wirklich über nichts beschweren, außer vielleicht über das viel zu
perfekte, warme Wetter ;)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen